Große Armut in Malawi

In den letzten 8 Tagen sind wir durch Malawi geradelt. Nach dem Überschreiten der Grenze von Tanzania nach Malawi wurde uns sofort bewusst, wie arm dieses Land ist…. Wesentlich weniger Verkehr, viel mehr Fußgänger und Radfahrer!

Stage 39: Mbeya (Tanzania) bis Karonga (Malawi), 162 km, 1504 hm

Heute früh sind wir in Mbeya losgefahren, es herrschte ein schreckliches Verkehrschaos für viele km. Außerdem sind wir gegen die Sonne geradelt, was die Sicht noch erschwerte. An diesem Morgen gab es zwei Unfälle, einer sogar mit Rippenbruch, d.h. eine Radlerin musste stationär behandelt werden, sie wird die Tour leider abbrechen müssen.

Als wir die Stadt verlassen hatten, wurde die Strecke wunderschön! Wir hatten einen Anstieg zu meistern, aber es war bedeckt und nicht besonders heiß. Nach einer schönen Abfahrt kamen wir an die Grenze.

Der Übergang von ca. 60 Wazungu ist immer langwierig, trotzdem verlief alles sehr schnell, viel langwieriger war die Prozedur für die Fahrzeuge, aber nach ca 2 Stunden hatten wir auch die geschafft und es ging weiter. Wir hatten noch ca. 50 flache km bis zum Camp, wieder grüßten uns die Kinder auf der Strasse!!! Das Camp lag sehr schön am Lake Malawi, aber die Zimmer und die sanitären Anlagen hatten die besten Zeiten hinter sich. Ich war froh in meinem Zelt zu schlafen!

Stage 40: Karonga bis Chitimba Beach, 91 km, 453 hm

In der letzten Nacht hat es sehr stark geregnet, ich bin trocken geblieben, aber einige Zelte haben das Unwetter nicht ausgehalten. Zum Glück regnete es nicht, als wir packten, aber rechtzeitig zur Abfahrt ging wieder ein schweres Gewitter runter. Im Verlauf des Vormittags wurde es besser, die Strecke war recht flach und gut befahrbar.

Allerdings gab es heute unzählige Plattfüße…Scherben, Drähte, Metallteile…alles Mögliche am Straßenrand. Wir übernachten in Chitimba Beach, eine Anlage am Malawi Lake, die seit 17 Jahren von Ed und Carmen aus Holland betrieben wird. 

Am nächsten Tag haben wir einen Ruhetag. Zusammen mit ein paar meinen Mitradlern besuche ich ein nahegelegenes Dorf. Wir sehen uns eine Schule, eine Maismühle, eine Kirche und ein paar Häuser (einschließlich dem Haus des Bürgermeisters) an. Einige junge Leute begleiten uns und beantworten unsere Fragen. Die Armut der Bevölkerung ist kaum zu beschreiben.

Stage 41: Chitimba Beach bis Mzuzu, 138 km, 2086 hm

In der letzten Nacht hat es wieder sehr stark geregnet, ausserdem gibt meine Luftmatratze den Geist auf, nachts muss sie 3-4 mal aufgeblasen werden…SUPER! Gestern habe ich versucht das Loch zu finden, allerdings ohne Erfolg. Mal sehen, wie lange ich so durchhalte :-)

Heute haben wir wieder einen Anstieg vor uns, die Aussicht auf den Lake Malawi ist wunderschön, allerdings waren die Straßen bei der Abfahrt so schlecht, dass wir kaum schnell fahren konnten.

Meine Mitfahrerin hatte noch einen Plattfuß, infolge dessen kamen wir relativ spät in unserem Camp an. Es ist immer toll, im Camp anzukommen, wenn die Sonne noch recht stark scheint, damit die Zelte getrocknet werden können.

Heute war es nicht mehr besonders warm und es sah schon wieder nach Regen aus. Ich konnte mein Zelt nicht mehr vollständig trocknen, aber das Camp wird von Italienern betrieben und zum Nachtisch gab es einen tollen Käsekuchen!!!

Stage 42: Mzuzu bis Luviri, 127 km, 2363 hm

Wieder hat es die ganze Nacht geregnet! Malawi ist tatsächlich sehr grün, es gibt sehr viel Landwirtschaft (Mais, Tabak, Sojabohnen etc.) und momentan ist immer noch Regenzeit. Es ist heute ausgesprochen nebelig, an manchen Stellen kann man kaum 10 Meter weit sehen, aber gegen Mittag wird es besser und die Gegend erweist sich als wunderschön.

Heute übernachten wir auf einem Schulcampus, d.h. wir sind umringt von mindestens 100 Schülern, die uns beobachten, wie wir unsere Zelte aufschlagen. Heute machte mir meine Schaltung etwas zu schaffen und somit werde ich mich zuerst einmal um mein Fahrrad kümmern, was wir alle fast jeden Abend tun.

Stage 43: Luviri bis Kasungu, 108 km, 646 hm

Die letzte Nacht gab es schon wieder ein Gewitter mit sehr starkem Regen. Dieses Mal war es besonders unangenehm, da der Boden sandig war und nur wenig Wasser aufnehmen konnte, d.h. viele Zelte standen am Morgen quasi im Wasser. Außerdem mussten wir feststellen, dass drei Fahrräder fehlen. Für uns natürlich ein Schock! Interessanterweise konnten die Räder innerhalb kurzer Zeit wieder gefunden werden….SUPER!

Heute hatten wir eine kurze und flache Tour. Großartig, weil wir wollten unsere „km-Halbzeit“ und 2 Geburtstage feiern. Die Tatsache, dass wir erst die Hälfte der km geradelt sind, ist etwas erschreckend, d.h. die Tage werden wohl etwas länger werden….aber die Party war sehr gelungen!

Stage 44: Kasungu bis Livlongwe, 149 km, 714 hm

Heute Morgen trocken aufgewacht!!! 
Die Tour hörte sich einfach an, allerdings hatten wir so viel Seiten- und Gegenwind, dass es wirklich sehr anstrengend wurde. Die Strassenverhältnisse waren gut, wir konnten als Gruppe radeln und ich konnte meine Aeorbars benutzen. Es gab sehr viele Mais und Tabakfelder, wir fühlten uns wie in Iowa :-) …. Aber in Iowa hätten uns nicht so viele Kinder am Straßenrand begrüßt und applaudiert! Die Leute in Malawi sind wirklich SEHR freundlich und hilfsbereit.

Wir haben einen Ruhetag in Lilongwe. Margot‘s Mutter kommt aus Belgien angereist und bringt verschiedene Fahrradteile, einschließlich neue Reifen für meine Rad. Ich freue mich riesig und bin ihr sehr dankbar!!!

Weitere Impressionen