Herausforderungen, Gewitter und unerwarteter Luxus

Nach unserem Ruhetag in Musanze haben wir eine lange Strecke mit vielen hm vor uns (Musanze nach Lake Bunyonyi: 115 km, 1660 hm). Außerdem überqueren wir die Grenze zu Uganda, was eine administrative Challenge darstellt! Das Internet bricht zusammen, die Schlangen werden immer länger und die Leute (vor allem die Radler) werden immer ungeduldiger!

Endlich geht es weiter, manuell! Bald haben wir unseren Stempel und es geht weiter. Im Vergleich zu Ruanda ist Uganda wesentlich „schmutziger“, hier sind Einmal-Plastik-Tüten wieder erlaubt und das ist sofort sichtbar. 

Heute regnet es auch oft, auf 2450 m Höhe geht ein Gewitter auf uns nieder….die Temperatur fällt schlagartig um ca. 10 Grad. Zum Glück wird es wieder besser, als wir den Berg runter fahren. Vor Lake Bunyonyi, unserem heutigen Ziel, haben wir dann noch eine 5 km Schotterstrecke zu überwinden mit einigen hm…aber dann wartet ein traumhafter Campingplatz auf uns.

An unserem Ruhetag am Lake Bunyonyi wird zuerst lange gefrühstückt, dann folgen die Hausarbeiten: waschen, Fahrrad putzen. Danach besuche ich zusammen mit ein paar Leuten den lokalen Markt im nahegelegenen Dorf. Ein echtes Erlebnis! Außerdem genieße ich meine ersten Chiapati, eine Art Crêpe, die auf einer heissen Platte zubereitet werden.

6. Februar

Am Dienstag, 6. Feb., geht es dann weiter. Wir radeln insgesamt 90 km und 992 hm. Allerdings ist es ein sehr regnerischer Tag. Zuerst geht es ca. 5 km über die Schotterstraße zurück zur Hauptstraße, dann finde ich ein Airtel. Meine eSIM funktioniert kaum und meine Garmin App muss neu geladen werden. Der Junge ist sehr hilfsbereit, ich kann zumindest die App über sein WLAN laden, aber die schlechte Datenlage bleibt bestehen. 

Naja, ich werde es überleben (deshalb hat auch der Blog etwas länger gedauert). Leider tut sich plötzlich ein Gewitter auf und  wir können uns nur noch in einen kleinen Laden retten. Die Besitzerin flieht nach nebenan….. Für 1,5 Stunden sitzen wir fest, zum Glück sind es heute nur 90 km! Trotzdem friere ich heute ziemlich … kein guter Zustand. Zum Glück scheint nach der Ankunft am Campingplatz die Sonne wieder.

7. Februar

Am 7. Februar haben wir einen langen Tag: 144 km, 994 hm. Wir radeln bis Malongo. Heute muss ich echt langsam machen, ich merke, dass ich immer schwächer werde, vor allem am Berg habe ich kaum noch Kraft. Ich fühle mich tatsächlich nicht gesund und hoffe, dass es nicht noch schlimmer wird. Auf dieser langen Strecke muss ich meine Kräfte von Anfang an einteilen. 

8. Februar

Am 8. Februar radeln wie bis zum Lake Nagugabo: 72 km, 827 hm. Zum Glück ein einfacher Tag! Ich fühle mich immer noch ziemlich schlapp und radle daher relativ langsam. Das Wetter ist immer noch regnerisch, aber nach jedem Gewitter kommt ziemlich schnell die Sonne raus und die Temperaturen steigen. Die Tour führt durch Masaka, ein Verkehrsfiasko mit unglaublich schlechter Luft.  

Dafür ist der Campingplatz am Lake Nagugabo wieder super schön. Jeder hat riesig viel Platz für das Zelt. Es gibt eine Affenfamilie, d.h. wir sollten kein Essen im Zelt behalten und auch nichts vor dem Zelt liegen lassen. Es wäre schade, wenn die Fahrradschuhe morgens weg wären. Auch die ugandische Bevölkerung grüßt uns am Straßenrand unheimlich freundlich. Vor allem die Kinder sind total begeistert, wenn sie uns sehen!

9. Februar

Am 9. Februar geht es weiter nach Ssese Island: 69 km, 606 hm. Zum Glück nochmals ein einfacher Tag. Es geht mir immer noch ziemlich schlecht, aber ich kann zumindest noch radeln. Wir haben ca 30 km bis zur Fähre, die um 10 Uhr los fährt. Unterwegs gibt es viele Vögel zu beobachten.

Nach der kurzen Überfahrt haben wir ca. 30 km Schotterpiste bis nach Ssese Island. Hier ist wirklich super schön!!! Allerdings erlebe ich eine sehr schreckliche Nacht. Ich habe meine Zelt wohlweislich in der Nähe der Toilette aufgestellt, wo ich sehr viel Zeit verbringe :-(

Um 4 Uhr fängt es dann auch noch an zu regnen und wir sollten um 5:30 Uhr unsere Taschen gepackt haben…alles einfach SUPER! Das Gewitter ermöglicht es nicht, dass unsere Fähre rechtzeitig beladen werden kann. Wir frühstücken lange und warten bis der Regen nachlässt. Dann radeln wir 1,5 km bis zur Fähre, Das Beladen der Fähre ist ein Abenteuer für sich!!!

Die Überfahrt dauert ca. 4 Stunden, wir sitzen ziemlich eingepfercht unter Deck. Nach dem Entladen in Entebee radeln wir noch ca. 6 km bis zu unserem Zeltplatz. Da ich mich immer noch ziemlich bescheiden fühle, entschließe ich mich (zusammen mit ein paar anderen Radlern) ein Hotelzimmer zu nehmen. Bei Sarah in Jet Villas bekomme ich ein sehr schönes Zimmer, was für ein Luxus!!!

Weitere Impressionen