Besuch im Victoria Falls Nationalpark
Rundflug über Victoria Falls Nationalpark
Die letzten Stages der Radtour durch Malawi und Sambia waren herausfordernd, aber erfüllend. Nach intensiven Tagen mit beeindruckenden Landschaften und freundlichen Begegnungen folgten verdiente Ruhetage in Livingstone am Sambesi River, bevor es weiter nach Botswana und schließlich Kapstadt ging.
Stage 45: Lilongwe bis Chipata, 154 km, 928 hm
In Lilongwe habe ich den neuen Reifen montiert, den Margot‘s Mutter mitgebracht hatte. Er lief super! Wir haben Seiten- und Rückenwind, da macht ein neuer, schmälerer Reifen sehr viel aus. Ich bin froh, denn die nächsten zwei Tage werden hart, jeweils über 170 km und über 1000 hm.
Wir überqueren die Grenze von Malawi nach Zambia, alles läuft perfekt und unproblematisch. Die Formalitäten werden in einem brandneuen Gebäude abgewickelt und es gibt quasi keine Verzögerung.
Stage 46: Chipata bis Petauke, 176 km, 1205 hm
Der erste Tag in Zambia. Heute hatten wir viel Seiten- und Gegenwind, ausserdem war es sehr wellig, die hm kamen hauptsächlich durch ein ständiges auf und ab zusammen.
Es gibt wieder sehr viele einheimische Radler, die unwahrscheinlich Ladungen von Holz, Kohle oder sonstigen Sachen transportieren. Alle grüßen uns immer sehr freundlich.
Stage 47: Petauke bis Luangwa Bridge, 172 km, 1642 hm
Der heutige Tag beginnt recht kühl, super Radelwetter. Ich versuche ziemlich viele km zu machen, da es nachmittags sehr heiss werden kann. Leider hatte eine Mitradlerin einen Unfall, sie wurde sehr schnell versorgt und in die Klinik gebracht, musste die Tour allerdings abbrechen.
Der Campingplatz liegt super schön am Luangwa, allerdings ist es kaum möglich die Zelte zu verankern, der Boden ist extrem hart und steinig. Super, ohne Luftmatratze :-)
Stage 48: Luangwa Bridge bis Mukonga Primary School, 124 km, 1900 hm
Ich habe wenig geschlafen, es war sehr heiß, aber die heutige Tour ist sehr schön. Zambia scheint weniger besiedelt zu sein, es gibt nicht viele Kinder, die uns ein „how are you“ zurufen, was tatsächlich sehr erholsam ist.
Auch auf dem Campingplatz bei der Primary School gibt es weniger Kinder, d.h. wir werden nicht von allen Seiten angestarrt….sehr angenehm!
Stage 49: Mukonga bis Lusaka, 131 km, 1082 hm
Der letzte Radeltag vor einem Ruhetag….immer ein beflügelndes Gefühl. Die ersten 80 km verlaufen noch durch ländliche Gebiete, überall wird Kohle am Straßenrand verkauft. Dann verheddert sich meine Windjacke (ich hatte sich nicht richtig befestigt) in der Kassette.
Zum Glück habe ich es gleich bemerkt, aber die Jacke ist hin! Die letzten 50 km verlaufen durch Vororte von Lusaka, der Hauptstadt Zambia‘s. Es gibt sehr viele Stein-Fabriken, Kies, Steine, Ytong…alles wird auch sehr „westlich“, ein drastischer Unterschied zu der ländlichen Gegend davor.
Ruhetag in Lusaka
Wir campen auf einem sehr schönen Platz am Rande von Lusaka. Es gibt Zebras, Baboons und Giraffen auf dem Platz, d.h. man kann sollte nichts ausserhalb des Zeltes liegen lassen, vor allem nichts Essbares.
Den Tag verbringen wir wie immer mit essen, waschen, Fahrrad richten und einkaufen. Ein Ruhetag ist wirklich schnell vorbei!!!
Stage 50: Lusaka bis Mooring Campsite, 169 km, 906 hm
Stevie hat gestern meine Luftmatratze repariert und sie hält tatsächlich besser, wenn auch nicht zu 100%. Inzwischen habe ich mich aber auch an meine dünne Isomatte gewöhnt, nach >100 km bin ich so müde, dass fast immer schlafen kann.
Die heutige Strecke war etwas langweilig, zwei kleinere Hügel, zum Glück wenig „how are you“ und eine Tankstelle mit Eis, eine Delikatesse in diesen Ländern. Außerdem können wir wieder zwei Geburtstage feiern, was immer mit Kuchen nach dem Abendessen verbunden ist.
Stage 51: Mooring Campsite bis Ruze Chalet, 155 km, 807 hm
Heute bin ich etwas lustlos losgeradelt, aber oft komme ich erst nach 20-30 km richtig ins Rollen. Nachmittags finden wir dann auch einen super schönen Imbiss mit Cafe und Süßigkeiten.
Zambia erlebt gerade die größte Dürre seit über 100 Jahren. Der Mais ist total vertrocknet, selbst Bäume leiden unter dem Wassermangel. Wir hatten sehr viel Regen in Malawi, aber seit wir die Grenze überschritten haben, gaben es keinen Tropfen mehr.
Das Ruze Chalet hat auch die besten Zeiten hinter sich, der Ausdruck „Chalet“ ist extrem witzig.
Stage 52: Ruze Chalet bis Livingstone, 151 km, 684 hm
Wieder der letzte Radeltag vor einem Ruhetag!!! Ich bin sehr motiviert und radle mit Arnie, ohne die guten Windverhältnisse, könnte ich mit ihm nicht mithalten :-) Wir kommen tatsächlich sehr zügig voran. Eigentlich hatte ich gedacht, dass der Lastwagenverkehr an Ostern weniger werden würde, das war leider nicht der Fall.
Die riesigen Geräte fegen uns quasi von der Strasse auf die holperigen Seitenstreifen, sehr unangenehm, aber wir haben gelernt, dass wir „nachgeben müssen“. Der Campingplatz in Livingstone liegt direkt am Sambesi River.
Abends treffen wir uns, um ein paar Mitradler zu verabschieden, und neue Radler willkommen zu heißen.
Ruhetage in Livingstone
Wir haben 3 freie Tage! Eine Wohltat für unsere Muskeln und für unsere Hinterteile!
Ich besuche den Victoria Falls Nationalpark, die Wasserfälle sind atemberaubend schön, obwohl die Dürre die Wasserstände reduziert hat.
Ich will natürlich auch die Fälle in Zimbabwe sehen, somit radle ich Richtung Victoria Falls; der Grenzübergang erweist sich als sehr angenehm, die Brücke zwischen beiden Ländern wird von ganz Wagemutigen als bungee jumping Sprungbrett benutzt (111 m)….definitiv nicht für mich!!!
Am nächsten Tag haben wir eine Fahrradübergabe-Zermonie: Tour d‘Afrique sponsert jedes Jahr ein Fahrrad pro Radler. Die Räder gehen an verschiedene Schulen und sie stehen den Schülern zur Verfügung, die einen sehr weiten Schulweg haben.
An der Zeremonie nehmen sowohl Schüler teil, die von früheren Rädern profitiert haben, als auch Rektoren und Lehrer. Das Ganze wird von einer Band und einer Tanzgruppe mit zambischer Musik untermalt. Es ist wirklich schön zu sehen, welchen positiven Einfluss Fahrräder haben können.
Morgen geht es weiter nach Botswana. Wir haben noch einen Monat bis Kapstadt!